Gewusst wo ODER Vom Wert der Fachkompetenz

Gestern entdeckte ich auf einer meiner Websites eine „Kleinigkeit“, die mir nicht gefiel. Als Frau der Tat loggte ich mich ein, klickte beherzt auf den Button „Einstellungen“ und begann hier und da ein paar Änderungen vorzunehmen. Was sollte schon schief gehen, schließlich hatte ich die Seite ja selbst mal „zusammengebastelt“.
Aber es ging schief. Nach ungefähr 15 Minuten war der einstige Aufbau der Seite komplett dahin. Ich versuchte dieses und jenes, um den Schaden zu beheben, hatte aber das Gefühl, dass jeder meiner Versuche in die Kategorie „Verschlimmbessern“ fiel.
Irgendwann war ich mit meinem Latein am Ende – und der Verzweiflung nahe. Dabei war ich mir sicher: Für Jemanden, der wirklich Ahnung hat, wäre es ein Leichtes, das Problem zu beheben.
Nach ca. 2 h fand ich mit Hilfe meines Mannes schließlich doch noch des Rätsels Lösung. Und heute – was für ein bemerkenswerter Zufall – die passende Geschichte dazu.

Gewusst wo

In einer Produktionsstätte blieb das Fliessband stehen, weil eine der Maschinen defekt war. Die Ingenieure suchten fieberhaft nach dem Fehler, konnten ihn jedoch nicht finden. Auch die vom Hersteller eingeflogenen Fachleute fanden den Fehler nicht.
Der Produktionsausfall war hoch. Und die Leute aus der Führungsetage waren verzweifelt. Da hatte plötzlich einer der Arbeiter die Idee, aus dem Nachbarort einen alten Mechaniker zu Hilfe zu holen, der dort seit langem eine kleine Werkstatt führte und alte Autos, für die es keine Ersatzteile mehr gab, erfolgreich reparierte. Villeicht könnte dieser alte Mann ja weiterhelfen.
Der alte Mechaniker kam, sah sich die Maschine an, nahm seinen Vorschlaghammer, schlug gegen die Maschine und die Maschine fing wieder an zu laufen. In der Firma waren alle überglücklich! Endlich, endlich konnte die Produktion auf diesem Band wieder aufgenommen und die Verluste in Grenzen gehalten werden.

Werkzeug
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Ein paar Tage später traf dann die Rechnung des alten Mechanikers ein: 1000 Euro.  Obwohl durch die wertvolle Arbeit des Mannes ein viel grösserer Schaden abgewendet werden konnte, waren die Chefs der Firma entsetzt und empört. 1000 Euro – für einen Hammerschlag? Das ist ja Wucher! Also baten sie den alten Mann, dass er seine Rechnung nochmals überdenken solle. Der Mechaniker antwortete: „Sie haben völlig recht. Für einen Hammerschlag ist diese Summe viel zu hoch. Ich werde die Rechnung korrigieren und Ihnen eine neue zustellen.“
Bereits am nächsten Tag traf die neue Rechnung in der Firma ein:

– Hammerschlag: 1 Euro
– Gewusst wo (erzielte Wirkung): 999 Euro
– Total:  1000 Euro

(Verfasser unbekannt)

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